Wie erreichen Unternehmen Cash Visibility über mehrere Banken hinweg?
Cash Visibility (oder Liquiditätsübersicht) heißt, jederzeit in Echtzeit zu wissen, wie viel Liquidität einem Unternehmen über alle Banken und Gesellschaften hinweg zur Verfügung steht. Moderne Cash-Management-Lösungen integrieren Banken über APIs, SWIFT oder Host-to-Host-Verbindungen und konsolidieren alle Cash-Bestände in einem Dashboard. Mit diesen Echtzeitdaten können Treasurer und Finanzmanagerinnen das Working Capital optimieren, Finanzierungskosten senken und dem CFO zuverlässige Antworten zur Liquiditätslage liefern.
So einfach es in der Theorie klingt, so schwierig ist es in der Praxis: Komplette Cash Visibility über mehrere Banken hinweg zählt nach wie vor zu den größten Herausforderungen im Treasury.
Die Schwierigkeit, eine vollständige Liquiditätsübersicht zu erlangen
Für viele Unternehmen ist es oft erstaunlich komplex, die augenscheinlich einfachste Frage des CFOs zu beantworten: „Wie viel Cash haben wir gerade verfügbar?“
Die Liquidität ist auf Dutzende von Konten verteilt – häufig in mehreren Ländern, mit unterschiedlichen Banken und oft an verschiedene ERP-Systeme oder Legacy-Systeme gebunden. Jede Bank hat ihr eigenes Login, eigene Dateiformate und eigene Reporting-Zyklen. Finanzteams verbringen täglich Stunden damit, sich in Portale einzuloggen, Kontoauszüge herunterzuladen und diese manuell in Excel zusammenzuführen. Bis ein konsolidierter Gruppenreport vorliegt, sind die Zahlen bereits wieder veraltet.
Doch dies ist weit mehr als ein lästiger administrativer Aufwand. Treasurer und Finanzmanager stehen unter dem ständigen Druck, CFOs und Controllern verlässliche und aktuelle Informationen zu liefern. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um Entscheidungen mit unmittelbaren Auswirkungen: Kann das Unternehmen seine kurzfristigen Verpflichtungen erfüllen? Stehen ausreichend Mittel für Investitionen bereit? Müssen Kreditlinien gezogen werden?
Wenn jedoch nur fragmentierte und veraltete Daten zur Verfügung stehen, geraten Treasury-Teams automatisch in den Reaktionsmodus. Statt aktiv zu steuern, müssen sie auf Ereignisse hinterherlaufen.
Wenn das Unerwartete eintritt
Im Tagesgeschäft gelingt es Treasurern meist, den Betrieb stabil zu halten: Cash-Bestände werden überprüft, Zahlungen ausgeführt, Forecasts aus verschiedenen Quellen mühsam zusammengefügt. Doch sobald ein unvorhergesehenes Ereignis eintritt, zeigt sich die Schwäche fehlender Transparenz.
Das können plötzlich steigende Zölle sein, unerwartete Zinsänderungen oder geopolitische Ereignisse, die Lieferketten unterbrechen. In diesen Momenten müssen Liquiditätspuffer neu bewertet, Cash-Reserven kurzfristig umgeschichtet und CFO-Fragen sofort beantwortet werden.
Ohne Echtzeit-Transparenz geraten Treasurer ins Straucheln: Während in einer Region überschüssige Mittel brachliegen, fehlt es in einer anderen an Liquidität. Entscheidungen werden zur Schätzung, und die Kluft zwischen operativer Schadensbegrenzung und strategischer Steuerung wächst spürbar.
Die Risiken fragmentierter Bankdaten
Ein Mangel an Transparenz ist nicht nur unpraktisch – er birgt greifbare finanzielle und auch reputative Risiken:
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Brachliegendes Cash und verpasste Chancen: Überschüsse bleiben in lokalen Konten gebunden, während andere Einheiten unnötig Kredite aufnehmen.
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Höhere Finanzierungskosten: Blind Spots führen dazu, dass Kreditlinien zu früh gezogen oder kurzfristige Anlagechancen verpasst werden.
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Produktivitätsverlust: Zeit und Energie fließen in wiederholte Datensammlung statt in aussagekräftige Analysen.
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Schwache Kontrollen: Unterschiedliche Zugriffsrechte und Freigabeprozesse bei verschiedenen Banken erschweren einheitliche Governance.
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Glaubwürdigkeitsrisiken: Langsame oder fehlerhafte Liquiditätsreports untergraben das Vertrauen in das Treasury.
Gerade international tätige Unternehmen sind hiervon besonders betroffen. Dort kommen zusätzlich Währungsrisiken, lokale regulatorische Anforderungen und unterschiedliche Bankpraktiken ins Spiel, die die Komplexität weiter verschärfen.
Die Folgen mangelnder Übersicht werden im Tagesgeschäft schnell sichtbar. Eine Tochtergesellschaft sitzt womöglich auf Millionen an ungenutztem Cash, während eine andere Einheit gleichzeitig zu hohen Zinsen Kredite aufnehmen muss – mit unnötigen Finanzierungskosten als Ergebnis.
Ohne konsolidierte Gesamtsicht verpasst das Treasury die Chance, Liquidität effizient umzuverteilen oder überschüssige Mittel rentabel anzulegen. Parallel verschwenden Mitarbeiter wertvolle Stunden mit dem Sammeln von Daten aus verschiedenen Bankportalen – Zeit, die für echte Analysen fehlt.
Auch die Kontrolle leidet: Jede Bank hat eigene Freigabeprozesse und Berechtigungsstrukturen, was eine einheitliche Governance nahezu unmöglich macht. Für den CFO wird dies spätestens dann sichtbar, wenn Liquiditätsberichte verspätet eintreffen oder fehlerhafte Zahlen enthalten.
Und für international tätige Unternehmen verschärft sich die Situation noch: Fremdwährungsrisiken, regionale Compliance-Anforderungen und lokale Bankpraktiken schaffen zusätzliche Ebenen der Komplexität, die mit fragmentierter Transparenz schlicht nicht beherrschbar sind.
Multi-Bank-Cash-Visibility: Typische Barrieren
Die Hürden für vollständige Transparenz sind vielfältig – sie sind technischer, struktureller und organisatorischer Natur.
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Technische Barrieren: Jede Bank kommuniziert in ihrem eigenen „Format“ – CSV, MT940, CAMT oder sogar PDF. Ohne Harmonisierung bleibt die manuelle Formatumwandlung durch das Treasury-Team.
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Fehlende Integration: Zwischen ERP-Systemen, Bankportalen und Treasury-Tools bestehen oft keine durchgängigen Schnittstellen. Viele Unternehmen verlassen sich immer noch fast ausschließlich auf Excel und Online-Portale. Selbst wenn gewisse Datenfeeds automatisiert sind, bleibt die Sichtbarkeit oft nur auf einige Banken beschränkt.
- Regionale Barrieren: Internationale Unternehmen können sich nicht auf einen einzigen Standard verlassen, sondern müssen mehrere Kanäle parallel betreiben. In der DACH-Region ist EBICS weit verbreitet, beschränkt sich aber auf wenige Länder und wird nicht von allen Banken einheitlich implementiert. APIs werden zwar von Banken zunehmend angeboten, doch es fehlt an globalen Standards. Jede Schnittstelle erfordert deshalb ein genaues Maß an Anbindung und Integration. In anderen Märkten dominieren Host-to-Host-Verbindungen oder SWIFT – stabil, aber teuer und wartungsintensiv.
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Organisatorische Hürden: Lokale Tochtergesellschaften verwalten oft ihre eigenen Konten, was den zentralen Zugriff erschwert. Manche Unternehmen verfügen nicht einmal über ein vollständiges, konsolidiertes Kontenregister. Ohne zentrale Übersicht lassen sich weder Salden konsistent überwachen noch vollständige Reports erstellen.
Das Resultat ist vorprogrammiert: fragmentierte Daten, verzögerte Berichte, Treasury immer im Nachlauf.
Der Mehrwert eines zentralen Multi-Bank-Dashboards
Die Lösung liegt in einem zentralen Dashboard, das in Echtzeit alle Cash-Bestände über Banken, Währungen und Gesellschaften hinweg abbildet. Zugriffsrechte und Freigaben werden zentral gesteuert, Audit-Trails sind revisionssicher dokumentiert. Kontoauszüge werden automatisiert abgerufen, sodass die Daten mehrfach täglich aktualisiert werden.
Vergleich: Fragmentierte vs. zentralisierte Transparenz
Fragmentierte Bankportale | Zentrales Multi-Bank-Dashboard | |
Cash Visibility |
Manuell, zeitaufwendig |
Echtzeit, konsolidiert |
Produktivität |
Stunden für Logins & Excel-Sheets |
Einheitlich, zentral geprüft |
Kontrollen |
Stunden für Logins & Excel |
Einheitlich, geprüft, sicher |
Entscheidungen |
Basieren auf veralteten Zahlen |
Verlässliche Echtzeitdaten |
Mit Transparenz zu besseren Entscheidungen
Echtzeit-Daten verändern grundlegend, wie Finanz- und Treasury-Teams ihre Liquidität steuern. Wenn jeder Cash-Bestand gleichzeitig sichtbar ist, können überschüssige Mittel sofort umgeschichtet werden, anstatt ungenutzt zu bleiben. Gleichzeitig lassen sich Liquiditätsengpässe frühzeitig erkennen und gezielt abfedern, bevor sie zu teuren Kreditaufnahmen führen. Auch die Qualität der Prognosen verbessert sich deutlich: Forecasts, die auf veralteten oder unvollständigen Daten basieren, sind unzuverlässig. Mit präzisen und konsolidierten Ausgangsdaten gewinnen kurzfristige Liquiditätsprognosen an Genaugkeit und können als fundierte Basis für Entscheidungen über Finanzierung, Investitionen und Absicherungsgeschäfte dienen.
Darüber hinaus profitieren auch Compliance und Risikomanagement. Ein zentrales Dashboard sorgt für konsistente Aufsicht: Alle Konten werden überwacht, Freigaben lückenlos protokolliert und Sanktionsprüfungen standardisiert durchgeführt. So sinkt das Risiko von Fehlern, Betrug oder verpassten regulatorischen Anforderungen erheblich. In der Praxis bedeutet das, dass Treasurer sich nicht an die Portale oder Prozesse einzelner Banken binden müssen. Fällt eine Bank aus oder erhöht ihre Gebühren, dürfen Transparenz und Zahlungsfähigkeit nicht ins Wanken geraten. Mit dem Treasury Management System von Nomentia lassen sich tausende Banken über APIs, SWIFT oder Host-to-Host nahtlos anbinden. Treasury-Teams gewinnen dadurch sowohl Flexibilität als auch Resilienz – und können ihre Energie darauf verwenden, Liquidität aktiv zu optimieren, anstatt sich um operative Brüche sorgen zu müssen.
Modernes Cash Management ist der neue Standard
Die Lösung moderner Cash-Management-Systeme liegt in der Konsolidierung aller Bankdaten in einer zentralen Plattform. Anstatt zehn separate Logins zu nutzen, verbindet sich das System direkt mit allen Banken über APIs, SWIFT oder Host-to-Host. Unterschiedliche Dateiformate werden automatisch harmonisiert.
Treasurer erhalten ein Multi-Bank-Dashboard mit Echtzeit-Übersicht über alle Konten, Währungen und Gesellschaften hinweg. Zugriffsrechte sind vereinheitlicht und audit-ready, Kontoauszüge werden automatisiert abgerufen und laufend aktualisiert. Excel-Tabellen gehören damit der Vergangenheit an – die Liquiditäts-Position ist jederzeit auf Knopfdruck verfügbar.
Genau hier liegt der Mehrwert von Nomentia:
Als spezialisierter Anbieter für Payments und Cash Management ermöglicht Nomentia Unternehmen jeder Größe, Echtzeit-Multi-Bank-Transparenz zu erreichen. Die Plattform verbindet über 10.000 Banken weltweit, integriert sich in jedes ERP-System und bietet eine verlässliche Single Source of Truth für Liquidität.
Für alle Treasury-Teams, die genug von fragmentierten Tools und endlosen Excel-Tabellen haben, ist Nomentia der praktische Weg, Kontrolle zurückzugewinnen, Risiken zu reduzieren und bessere Entscheidungen zu treffen.
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