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8.1.2024 | Zuletzt aktualisert am 11.1.2024

4 min

10 Strategien zur besseren Liquiditätsplanung

Die Liquiditätsplanung ist für den Fortbestand eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung und kann ein wirksames Instrument zur Unternehmenssteuerung sein. Eine gute Liquiditätsplanung schafft Transparenz über künftige Cashflow-Überschüsse oder -Engpässe und ermöglicht es Unternehmen, fundierte strategische Entscheidungen zu treffen.

 

Trotz aller verfügbaren Instrumente haben viele Unternehmen immer noch Schwierigkeiten, ein effektiven Liquiditätsplan zu erstellen. Vor allem, wenn es sich um ein internationales Unternehmen mit vielen Mitarbeitenden, Geschäftsbereichen, Finanzsystemen und Banken handelt, kann es leicht kompliziert werden, alle verfügbaren Cashflow-Daten zu verwalten. Infolgedessen haben Unternehmen Probleme, finanzielle Risiken oder sogar Liquiditätsüberschüsse zu erkennen, die für potenzielle Geschäftsmöglichkeiten genutzt werden könnten.



Es gibt viele Strategien für eine effektive Liquiditätsplanung, mit denen Ihr Unternehmen schon heute beginnen kann. Auch wenn die konkrete Vorgehensweise von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich ist, gibt es 10 Strategien, die Ihre Liquiditätsplanung in jedem Fall verbessern können.

 

Top 10 Strategien, die Ihre Liquditätsplanung verbessern können

Wir zeigen Ihnen die Best Practices, die Sie anwenden können, um Ihre Liquiditätsplanung zu verbessern:

 

1. Automatisierte Konsolidierung von Cashflow-Daten

Eine der besten Methoden zur Verbesserung Ihrer Liquiditätsplanung besteht darin, alle Cashflow-Daten automatisch an einem Ort zu konsolidieren. Die meisten Unternehmen erfassen ihre Cashflow-Daten manuell in Tabellenkalkulationen. Das funktioniert in der Regel ohne Probleme, bis das Unternehmen zu wachsen beginnt. Das Sammeln von Cashflow-Daten aus verschiedenen Quellen mit mehreren Benutzern ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Um dieses Problem zu lösen, setzen Unternehmen oftmals Liquiditätsplanungs-Tools ein, die automatisch Cashflow-Daten von verschiedenen Banken und Systemen abrufen können. Dies ermöglicht eine zentrale Liquiditätsplanung, die weniger Zeit in Anspruch nimmt weniger anfällig für Fehler ist.

 

2. Verschiedene Szenarien erstellen

Viele Fachleute in den Bereichen Treasury und Finanzen erstellen verschiedene Szenarien in ihrer Liquiditätsplanung. Traditionell umfassen sie ein Best-Case-Szenario, ein Worst-Case-Szenario und ein Most-likely-Case-Szenario. Wenn Sie verschiedene Szenarien durchspielen, können Sie mit Ihrem Unternehmen proaktiv strategische Pläne für etwaige finanzielle Abweichungen vorbereiten. Obwohl es sinnvoll ist, sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten, sind Sie damit nicht automatisch auf alle Umstände vorbereitet - ein gutes Beispiel hierfür sind externe Ereignisse, die außerhalb des Unternehmensspektrums liegen, wie z. B. geopolitische Spannungen oder Naturkatastrophen.

 

3. Rolling-Cashflow-Prognosen verwenden

Die Einbeziehung historischer Daten in die Analyse künftiger Cashflow-Prognosen kann zu deren Verbesserung beitragen. Genau aus diesem Grund wurden sogenannte Rolling-Cashflow-Prognosen auf den Weg gebracht. Ein besseres Verständnis der historischen Daten und der aufkommenden Trends, die zur Geschäftskontinuität beitragen, kann Ihnen eine genauere Vorstellung davon vermitteln, was in Zukunft auf Sie zukommen könnte. Im Gegensatz zur statischen Liquiditätsplanung werden bei der Cashflow-Rolling-Prognose die Daten während des geplanten Zeitraums regelmäßig aktualisiert, um etwaige Änderungen schnell berücksichtigen zu können.

 

4. Für den richtigen Zeitraum planen

Für eine effektive Liquiditätsplanung sollten die Zeiträume entsprechend angepasst werden. Überlegen Sie, ob Sie kurz-, mittel- oder langfristig planen wollen. Ein kurzfristiger Liquiditätsplan enthält in der Regel eine tagesgenaue Aufschlüsselung, während ein langfristiger Liquiditätsplan in allgemein gehaltene Mittelzu- und -abflüsse unterteilt ist, die leicht ein Jahr überschreiten können. Die Wahl des richtigen Zeitraums hängt davon ab, was Sie mit Ihrer Liquiditätsplanung überhaupt erreichen wollen - erst dann sollten Sie eine geeignete Methode auswählen.

 

5. Das Working Capital optimieren

Ein wichtiger Bestandteil der Liquiditätsplanung ist das Working-Capital-Management. Sie sollten stets einen klaren Überblick über die Forderungen, Verbindlichkeiten und das Umlaufvermögen Ihres Unternehmens haben sowie Kenntnis darüber besitzen, wie viel davon zu welchen Zeitpunkten ein- und ausgeht. Durch die Optimierung des Working Capitals gewinnen Sie Klarheit darüber, wann Sie Ihre Geschäftspartner bezahlen bzw. Geld von ihnen erhalten sollten und wie sich dies auf Ihre Cash-Positionen in einem vordefinierten Zeitraum auswirkt. Auf diese Weise können Sie erkennen, wie sich das Working Capital auf Ihre Liquiditätsplanung auswirkt.

 

6. Vergleiche Actuals mit den Prognosewerten

Um Ihre Liquiditätsplanung effektiv zu verbessern, ist es unerlässlich, die Ist-Werte (auch Actuals genannt) mit den Prognosewerten zu vergleichen. Die Analyse der Varianz und Genauigkeit zwischen diesen beiden Werten wird Ihnen helfen, Ihre nächsten Prognosen präziser zu gestalten.

 

7. Regelmäßige Aktualisierung der Cashflow-Prognosen

Eine Möglichkeit, die Liquiditätsplanung zu verbessern, besteht darin, sie regelmäßig zu aktualisieren, damit sie stets den aktuellen Stand reflektieren. Durch die regelmäßige Aktualisierung können Sie feststellen, wo Sie auf dem Weg zur Erreichung unternehmensweiter Ziele stehen, um die Strategien entsprechend anzupassen.

 

8. Automatische Reminder und Fristen festlegen

Durch die Einrichtung von automatischen Reminder und Fristen für Ihr Team können Sie sicherstellen, dass die Beteiligten, die die Liquiditätsplanung als Teil ihrer Arbeit durchführen und oft aus verschiedenen Einheiten kommen, ihre Cashflow-Daten rechtzeitig ausfüllen.

 

9. Verbesserung regelmäßiger Umsatzprognosen

Sie können Ihre Liquiditätsplanung erheblich verbessern, wenn Sie in der Lage sind, zu erkennen, welche neuen Umsätze Sie erzielen werden oder wie viele Kunden abwandern könnten. Die Umsatzprognose ist ein wichtiges Element Ihrer Liquiditätsplanung, da sie auch bestimmt, wie viel Geld Sie im Laufe der Zeit ohne Liquiditätsrisiken verwenden können.

 

10. Nutzen der besten verfügbaren Tools und Techniken

Es gibt eine Vielzahl von Tools, die Ihnen helfen können, Ihre Liquiditätsplanung zu verbessern. Tabellenkalkulationen können zwar ein guter Anfang sein, größere Unternehmen mit komplexen Technologien und wachsenden Teams verwenden aber in der Regel fortschrittlichere Tools, die ihnen bei der Erstellung der Liquiditätsplanung helfen. Einige der fortschrittlicheren Liquiditätsplanungs-Tools umfassen heutzutage auch Predicitive Analytics und künstliche Intelligenz. Solche Tools können Ihnen die Möglichkeit bieten, verschiedene Verfahren in der Liquiditätsplanung automatisiert durchzuführen. Denken Sie an Monte-Carlo-Simulationen, CFaR oder die Auswirkungen von saisonalen Trends auf den Cashflow.

 

Auch wenn es kein Patentrezept für eine perfekte Liquiditätsplanung gibt, ist es dennoch wichtig, diese umfassend zu recherchieren und gewissenhaft durchzuführen, um die Kontinuität des Unternehmens zu gewährleisten. Zusätzlich sollten Sie ausreichend Zeit für anschließende Analysen einplanen, um Ihre Prognosen nachhaltig zu verbessern. Welche Tools, Systeme, Methoden und Techniken Sie bei der Liquiditätsplanung einsetzen können, hängt von der Art Ihres Unternehmens ab. Je komplexer Ihre Cashflows sind, desto größer ist der Bedarf an einer automatisierten Lösung zur Liquiditätsplanung.