Wie ergänzen sich Cash Pools und Inhouse-Banken?
Cash Pools bündeln Liquidität, indem sie Salden zwischen Konzernkonten ausgleichen. Eine Inhouse-Bank steuert dagegen Intercompany-Finanzierungen, FX-Positionen und Zahlungen. Gemeinsam senken sie externe Kreditaufnahmen, erhöhen die Transparenz und ermöglichen interne Finanzierung – das Treasury wird so zum aktiven Finanzsteuerungszentrum.
In herausfordernden Geschäftsumfeldern stehen bestimmte Fragen ganz oben: „Wie können wir unsere Geldmittel optimal einsetzen?“ „Wie stellen wir sicher, dass alle Tochtergesellschaften Zugriff auf benötigte Mittel haben, ohne übermäßige Cash-Reserven zu halten?“ und „Wie senken wir Bankgebühren und Transaktionskosten?“ oder „Mit welchen Strategien sichern wir Währungsrisiken ab?“ Ebenso wichtig sind Fragen nach den besten Ansätzen, um Zinsaufwendungen aus externer Finanzierung zu minimieren und Zinserträge auf überschüssige Liquidität zu maximieren.
Corporate Treasurers, Cash Manager und in manchen Fällen sogar CFOs überlegen, mit welchen Methoden sie Zinskosten bei Unterdeckungen reduzieren, konzerninterne Darlehen und Verrechnungen schlanker gestalten oder Devisentransaktionen zentralisieren können.
Dabei geht es um Transparenz über globale Cash-Positionen und um Kontrolle über Geldbewegungen innerhalb des Unternehmens. Fragen, die sich mit Cash Pooling und Inhouse Banking gut beantworten lassen.
Zum Glück konnte ich Nomentias führenden Experten zu diesem Thema befragen und habe Antworten bekommen:
Jouni Kirjola
Jouni Kirjola ist Head of Solutions and Presales bei Nomentia und bringt nahezu 20 Jahre Erfahrung in die Rolle ein. Mit Spezialisierung auf Payments, Cash Forecasting, Inhouse Banking und Reconciliation macht ihn seine umfassende Erfahrung und tiefe Expertise in Finanzlösungen zu einem zentralen Experten für passgenaue Lösungen.

Was ist Cash Pooling?
Was also ist Cash Pooling? Cash Pooling ist eine Liquiditätsstrategie, bei der Gelder aus mehreren Konten innerhalb eines Konzerns — oft täglich — in einem zentralen Konto zusammengeführt werden. Ziel ist, den Cash-Einsatz über Tochtergesellschaften hinweg zu optimieren, externen Finanzierungsbedarf zu senken und Zinserträge zu maximieren.
„Durch Cash Pooling können Unternehmen Überhänge und Unterdeckungen in verschiedenen Geschäftseinheiten steuern und die Gesamtliquidität verbessern. Überschüsse in einer Einheit lassen sich zur Deckung von Defiziten in einer anderen nutzen — das senkt Fremdkapitalkosten, verbessert die Cash-Transparenz und zentralisiert das Cash Management.“ – Jouni Kirjola, Head of Solutions & Presales
Ein Beispiel: Ein multinationales Unternehmen mit Hauptsitz in den USA und Tochterfirmen in Großbritannien und Deutschland. Die deutsche Gesellschaft weist einen Cash-Überschuss von 500.000 US-Dollar auf, während die britische Einheit ein Defizit von 200.000 US-Dollar hat. Über Cash Pooling werden Mittel vom deutschen Konto genutzt, um das britische Defizit zu decken, indem der benötigte Betrag in ein zentrales Konto übertragen wird. So braucht die UK-Einheit keine externe Finanzierung — Fremdkapitalkosten werden eingespart. Stattdessen deckt der Überschuss das Defizit, und die Zentrale kann die Zahlungsströme effizienter über ein zentrales Konto steuern.
Inhouse-Cash-Pooling vs. bankgesteuertes Cash Pooling
Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Strategien, mit denen Unternehmen ihr Cash poolen können; die Wahl hängt davon ab, was das Unternehmen erreichen will. Entweder setzt man auf bankgesteuertes Cash Pooling oder auf Cash Management in Eigenregie. Ein Vergleich:
Kriterium |
Inhouse-Cash-Pooling |
Bankgesteuertes Cash Pooling |
Eignung |
Am besten für große Konzernstrukturen mit mehreren Banken und Währungen sowie einer ausgereiften Treasury-Funktion. |
Geeignet für KMU, Mid-Market und große Unternehmen ohne fortgeschrittene Cash-/Treasury-Kompetenzen oder wenn ein vereinfachtes Pooling bei einer Bank und einer Währung benötigt wird. |
Kontrolle & Flexibilität |
Hohe Kontrolle und Flexibilität: Pooling-Regeln anpassbar, Geldbewegungen automatisierbar — bank- und währungsübergreifend. |
Geringe Kontrolle und Flexibilität: Regeln/Struktur durch die Bank vorgegeben, typischerweise auf eine Bank und eine Währung begrenzt. |
Einrichtungsaufwand |
Erfordert interne Ressourcen/Expertise für Setup, Konfiguration und Betrieb von TMS und Inhouse-Bank-Funktionen. |
Geringer interner Aufwand: Einrichtung über Pooling-Vereinbarungen, Bank übernimmt Setup und Wartung. |
Kosten |
Kosten v. a. aus Systemgebühren und Überweisungsentgelten (insb. grenzüberschreitend); lassen sich durch Verhandlung mit mehreren Banken steuern. |
Kosten abhängig von der Kontenanzahl; oft Konsolidierung innerhalb der Bank nötig; Gebühren (national/international) sind mit der Bank zu verhandeln. |
Tagesgeschäft |
Intern gesteuert; Treasury überwacht tägliche Bewegungen — automatisiert oder manuell gemäß Pooling-Regeln in Cash-/Treasury-Systemen. |
Von der Bank gemanagt; minimaler täglicher Aufwand beim Unternehmen; Ausführungen gemäß Bank-Pooling-Bedingungen. |
Skalierbarkeit |
Sehr hoch: unterstützt komplexe Strukturen mit mehreren Währungen, Banken und Gesellschaften. |
Begrenzt: am besten für Single-Bank-/Single-Currency-Setups; bankenübergreifendes Pooling wird meist nicht unterstützt. |
Implementierungstempo |
Länger, da individuelles System-Setup, Tests und Schulungen erforderlich sind. |
Schneller, da standardisierte Bank-Pooling-Setups zügig aktivierbar sind. |
Transparenz & Reporting |
Hoch: Echtzeit-Cash-Positionen und Reports über alle Konten, Banken und Währungen; Berichte an ERP anbindbar. |
Begrenzt: Standardreports der Bank decken Konten außerhalb der Pooling-Struktur ggf. nicht ab; eingeschränkte Gesamtsicht. |
FX-Risikomanagement |
Zentral möglich: Inhouse-Bank kann FX-Exposures konzernweit konsolidieren/steuern. |
Limitierte Optionen; oft separate FX-Tools außerhalb des Bank-Poolings nötig. |
Operative Unabhängigkeit |
Vollständig: Änderungen an Regeln, Kontostruktur oder Bankpartnern sind intern möglich, ohne externe Services. |
Abhängig von der Bank: Anpassungen erfordern Verhandlungen/Service-Änderungen. |
Bankbeziehungen |
Multi-Bank-Struktur ermöglicht wettbewerbliche Beziehungen und bessere Konditionen. |
Stärkt die Beziehung zu einer Bank; kann zu besseren Konditionen/geringeren Gebühren in anderen Bereichen führen. |
Am besten geeignet für |
Große, ressourcenstarke Unternehmen mit Bedarf an flexiblem, mehrwährungs- und mehrbankfähigem Pooling und internem Treasury-Know-how. |
Unternehmen ohne komplexe Pooling-Bedarfe oder mit Präferenz für eine einfache Single-Bank-Lösung. |
Arten des Cash Pooling
- Physical pooling (physisches Pooling): Tatsächliche Mittel aus verschiedenen Konten werden in ein zentrales Master-Konto übertragen. Tägliche physische Transfers schaffen zentralen Zugriff und effiziente Allokation im Konzern.
- ZBA (Zero-Balance Account) Cash Pooling: Jede Tochter führt ihr eigenes Konto; zum Tagesende wird der Saldo automatisch auf das Master-Konto ausgekehrt oder von dort aufgefüllt. Die Unterkonten werden auf „Null“ gestellt — nur der für den Tagesbetrieb nötige Betrag verbleibt.
- TBA (Target Balance Account) Cash Pooling: Für jedes Konto wird ein Zielsaldo definiert. Zum Tagesende passt das Master-Konto die Salden durch Ein-/Auszahlungen so an, dass der Zielwert erreicht wird — so bleibt operativ benötigte Liquidität vor Ort, Überschüsse werden zentralisiert.
- FBA (Fixed Balance Account) Cash Pooling: Jedes Konto hält einen festen Mindestbetrag. Überschüsse fließen ins Master-Konto, Unterdeckungen werden aus dem Master-Konto gedeckt — so bleibt Working Capital für den Tagesbetrieb verfügbar, Überschussliquidität wird zentral gesteuert.
- Notional Pooling: Salden werden virtuell verrechnet, ohne Geld zu bewegen. Positive und negative Salden werden gruppiert, um eine Nettozinsoptimierung zu erzielen — ohne physische Transfers.
- Hybrid Pooling: Kombination aus physischem und notionallem Pooling. Ermöglicht sowohl tatsächliche Transfers als auch virtuelle Verrechnung — für Flexibilität zwischen Cash-Bewegung und Zinsoptimierung.
Internationales Cash Pooling
Beim internationalen Cash Pooling müssen Unternehmen zusätzliche Komplexität berücksichtigen — durch grenzüberschreitende Transaktionen, unterschiedliche Regulierungen und das Management mehrerer Währungen. Darauf ist zu achten:
Wesentliche Aspekte beim internationalen Cash Pooling
- Herausforderungen grenzüberschreitender Transaktionen: Internationale Pools bewegen Mittel zwischen Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern; jede Transaktion unterliegt den rechtlichen, regulatorischen und steuerlichen Vorgaben der beteiligten Staaten. „Das kann zusätzliche Komplexität schaffen, da Doppelbesteuerungsabkommen, Regelungen zu konzerninternen Darlehen und Devisen-/Kapitalverkehrskontrollen je Jurisdiktion stark variieren.“ — Jouni Kirjola
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Rechtliche und regulatorische Compliance: Lokale Vorschriften (z. B. Kapitalverkehrskontrollen) können die freie Mittelbewegung einschränken und die Struktur bzw. Machbarkeit eines Pools beeinflussen. Rechtliche Dokumentation — insbesondere zu Intercompany-Loans — muss länderspezifischen Standards genügen, um Bußgelder oder steuerliche Nachteile zu vermeiden.
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Bankbeziehungen: Ein internationaler Pool erfordert oft mehrere Banken. Je nach Standort der Tochterfirmen arbeitet man entweder mit einer international präsenten Bank oder koordiniert mehrere lokale Banken. Starke Bankbeziehungen sind für reibungslose Transaktionen und Währungsmanagement entscheidend.
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Währungsmanagement und FX-Risiko: Bei unterschiedlichen Landeswährungen beeinflussen Wechselkurse die Nettoposition des Pools. „Deshalb sind FX-Management-Strategien wie Hedging wichtig, um negative Währungseffekte abzufedern.“ — Jouni Kirjola, Head of Solutions & Presales
Vergleich mit Single-Country-Pooling:
In einem nationalen Pool gelten nur eine Rechts-/Steuerjurisdiktion und typischerweise eine Währung — Compliance ist einfacher, eine Bank reicht meist aus. Internationales Pooling erfordert dagegen deutlich mehr Planung/Koordination: Unternehmen müssen steuerliche/regulatorische Anforderungen mehrerer Länder erfüllen, Währungsrisiken mindern und gleichzeitig effiziente Zahlungsströme über alle Gesellschaften sicherstellen. Richtig umgesetzt, optimiert internationales Pooling die globale Liquidität — setzt aber ein tiefes Verständnis der jeweiligen Landesregeln, Steuern und Währungsaspekte voraus.
Multi-Currency Cash Pooling
Beim Multi-Currency Cash Pooling stehen Unternehmen vor speziellen Herausforderungen, da sie Liquidität über verschiedene Währungen hinweg konsolidieren und steuern müssen.
- Währungs-Konsolidierung: Eine der größten Herausforderungen besteht darin, Gelder zu verwalten, die in unterschiedlichen Währungen auf verschiedenen Tochtergesellschaftskonten gehalten werden. Unternehmen können entweder physisches Pooling in mehreren Währungen durchführen oder ein notionales Pooling einrichten, bei dem Mittel zentralisiert werden, ohne physisch übertragen zu werden. „Dafür ist ein effizientes System notwendig, das Währungsbestände präzise konsolidiert und Liquidität in mehreren Währungseinheiten steuert.“ – Jouni Kirjola, Head of Solutions & Presales
- FX-Management: Wechselkursbewegungen beeinflussen Cash-Bestände in Multi-Currency-Pools, weshalb das Management von FX-Risiken entscheidend ist. Viele Unternehmen nutzen Hedging-Strategien, um finanzielle Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf die gepoolten Mittel zu minimieren. Eine enge Überwachung der FX-Exponierung schützt den Wert der Liquidität in verschiedenen Währungen und ermöglicht eine präzise Prognose potenzieller Gewinne oder Verluste.
- Flexibilität in der Währungsnutzung: Multi-Currency-Pooling bietet die Möglichkeit, Währungsbedarfe verschiedener Tochtergesellschaften zu decken, ohne unnötige Umrechnungen vorzunehmen. Das reduziert Konvertierungsgebühren und erlaubt es, Liquidität gezielt dort einzusetzen, wo sie in einer bestimmten Währung benötigt wird – etwa für Zahlungen oder Investitionen.
Unterschied zu Single-Currency-Pooling
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Single-Currency Pooling: Liquidität wird innerhalb einer einzigen Währung gebündelt – einfacher, da keine Währungsumrechnung oder FX-Absicherung erforderlich ist.
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Multi-Currency Pooling: Erfordert fortgeschrittene FX-Management-Tools und klare Richtlinien zu Währungsumrechnungen, grenzüberschreitenden Zahlungen und Wechselkursrisiken. Unternehmen müssen hier aktiv mit mehreren Währungen und Risiken umgehen.
Was ist eine Inhouse-Bank?
Eine Inhouse-Bank ist eine interne Finanzstruktur, die für die Tochtergesellschaften eines Konzerns bankähnliche Funktionen übernimmt und als zentrales Treasury fungiert.
„Anstatt für konzerninterne Transaktionen, Finanzierung und Liquiditätsmanagement auf externe Banken zu setzen, interagieren Tochtergesellschaften direkt mit der Inhouse-Bank, die Mittel verwaltet und Cashflows zentralisiert.“ – Jouni Kirjola
Diese interne „Bank“ vergibt Darlehen an Tochtergesellschaften, legt interne Zinssätze fest, führt FX-Transaktionen durch und konsolidiert Liquidität – was Effizienz und Kostenvorteile schafft.
Durch zentralisierte Services wie Zahlungsabwicklung, Forderungsmanagement und Cash Forecasting vereinfacht die Inhouse-Bank konzerninterne Transaktionen, reduziert Bankgebühren, erhöht Transparenz und mindert Finanzrisiken.
Besonders für multinationale Konzerne ist sie wertvoll, da sie ein effizientes, kontrolliertes Umfeld für das Management globaler Liquidität schafft. Mit vollständiger Übersicht über alle Transaktionen kann die Inhouse-Bank überschüssige Mittel einzelner Gesellschaften gezielt einsetzen, um Defizite anderer zu decken – und so die Gesamtliquidität zu optimieren sowie externe Finanzierung zu reduzieren.
Zentrale Funktionen einer Inhouse-Bank sind u. a.:
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Liquiditätsmanagement: Interne Mittelzuweisung zur optimalen Nutzung der Konzernliquidität.
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Cashflow-Forecasting: Bessere Planbarkeit zukünftiger Mittelströme.
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FX-Management: Zentralisierung des Devisenhandels zur Minimierung von Währungsrisiken.
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Cash Concentration: Bündelung überschüssiger Mittel auf einem zentralen Konto, um Unterdeckungen zu decken oder Überschüsse strategisch zu investieren.
Wie arbeiten Cash Pooling und Inhouse-Banking zusammen?
„Cash Pooling und Inhouse Banking sind komplementäre Werkzeuge, die gemeinsam das globale Liquiditäts- und Treasury-Management eines Konzerns optimieren. Sie bieten einen zentralisierten Ansatz, reduzieren externe Finanzierungskosten und steigern die operative Effizienz.“ – Jouni Kirjola
ie Inhouse-Bank fungiert als interner Finanzintermediär zwischen Tochtergesellschaften, verwaltet interne Finanzierung, Cash-Konzentration und FX-Transaktionen. Durch die Zentralisierung entsteht eine einheitliche Sicht auf Cashflows, was Forecasting und Mittelverteilung erleichtert.
Cash Pooling ergänzt die Inhouse-Bank, indem es Mittel über verschiedene Konten und Gesellschaften hinweg zusammenführt. Überschüsse einzelner Tochterfirmen fließen automatisch an solche mit Defiziten – so sinkt der Bedarf an externer Finanzierung.
Beispiel: Eine globale Unternehmensgruppe, in der Tochter A 2 Mio. USD Überschuss hat, während Tochter B 1 Mio. USD Defizit aufweist. Über Cash Pooling konsolidiert die Inhouse-Bank den Überschuss von A und nutzt ihn, um B zu finanzieren. Dadurch entfallen externe Kredite, Zinskosten und Gebühren. Die Inhouse-Bank legt interne Zinssätze fest, sodass Überschüsse intern Erträge generieren, statt auf niedrig verzinsten Bankkonten zu liegen.
Ein weiteres Beispiel betrifft das FX-Risikomanagement:
Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern arbeiten in unterschiedlichen Währungen. Die Inhouse-Bank kann mittels notionalem Pooling Währungsungleichgewichte virtuell ausgleichen, ohne physische Geldbewegungen. So werden FX-Schwankungen abgefedert, Transaktionskosten gesenkt und die Währungsabsicherung zentral gesteuert. „Auch die operative Effizienz steigt deutlich. Mit einer zentralen Sicht auf alle Konten kann das Treasury Cash-Positionen schneller erkennen, Intercompany-Loans verwalten und tägliche Geldbewegungen optimieren. Cash Pooling reduziert redundante Transaktionen, während die Inhouse-Bank das gesamte Cash Management in einer Funktion bündelt – das senkt Verwaltungsaufwand und erhöht die Genauigkeit der Cashflows.“
– Jouni Kirjola
Vorteile von Cash Pools und Inhouse-Bank
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Zentralisiertes Cash- und Liquiditätsmanagement: Globale Konzerne erhalten eine einheitliche Sicht auf alle verfügbaren Mittel und können Liquidität gezielt allokieren. Das vereinfacht Cashflow-Forecasting und ermöglicht schnelle Anpassungen, etwa durch Mittelumschichtungen von Überschuss- zu Defizitbereichen.
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Bessere Zins- und Kosteneffizienz: Über Cash Pooling und Inhouse Bank entstehen interne Darlehen zwischen Tochtergesellschaften. Statt bei externen Banken zu Marktzinssätzen zu leihen, finanzieren sich Einheiten intern – Zinszahlungen bleiben im Konzern. Das senkt Finanzierungskosten und steigert Erträge auf überschüssige Mittel.
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Reduziertes FX-Risiko: Währungsschwankungen sind ein bedeutendes Risiko multinationaler Unternehmen. Cash Pooling bündelt FX-Exposures, die Inhouse-Bank managt zentral die Währungsanforderungen. So müssen Tochtergesellschaften weniger Umrechnungen vornehmen, Transaktionskosten sinken, und gezielte Hedging-Strategien stabilisieren die Finanzlage.
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Niedrigere Transaktionskosten: Eine Inhouse-Bank verringert die Zahl externer Konten und zentralisiert Zahlungen und Einzüge. Damit sinken Gebühren für internationale Überweisungen, Kontoführung und Währungsumtausch, während die Kontrolle über Geldbewegungen steigt.
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Erhöhte Kontrolle und besseres Reporting: Alle Cash-Bewegungen sind zentral erfasst, Daten sind konsistent, Compliance-Reporting wird vereinfacht und Cashflow-Prognosen werden präziser. Die Inhouse-Bank liefert konsolidierte Reports für regulatorische Anforderungen und verbessert die Entscheidungsbasis des Managements.
Einrichtung von Cash Pools und einer Inhouse-Bank
Cash Pools aufsetzen
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Bedarfsanalyse: Ermitteln Sie die Cashflow-Anforderungen Ihrer Tochtergesellschaften sowie beteiligte Währungen.
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Pool-Typ wählen: Physisch = tatsächliche Transfers | Notional = virtuelle Aggregation.
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Bank auswählen: Eine Bank mit Pooling-Services und Präsenz in allen relevanten Regionen.
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Master- und Subkonten einrichten: Zentrales Treasury-Konto + Unterkonten je Tochter.
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Sweeping-Mechanismen implementieren: Automatische Transfers von Überschüssen zum Master-Konto am Tagesende.
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Überwachung & Anpassung: Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Pool-Struktur an Liquiditätsanforderungen.
Inhouse-Bank aufbauen
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Umfang definieren: Welche Services bietet sie – z. B. Intercompany-Loans, FX-Management?
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Rechtsstruktur festlegen: Ggf. separate juristische Einheit, je nach lokalen Vorschriften.
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Technologie implementieren: Ein Treasury-Management-System für Transaktionen und Reporting.
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Richtlinien entwickeln: Klare Policies zu internen Zinsen, Transaktionen und Risiko.
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Leistung überwachen: Regelmäßige Evaluation zur Effizienzsteigerung.
Zentrale Funktionen einer Inhouse-Bank
1. Payment Hub:
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Zentrale Zahlungssteuerung für Sichtbarkeit und Compliance.
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POBO (Payment-on-Behalf-Of): Konzernweite Zahlungen im Namen von Tochtergesellschaften.
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Erkennung von Zahlungsbetrug durch intelligente Kontrollregeln.
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Automatische Reconciliation für schnelle Abstimmung und Fehlerbehebung.
2. Collection Hub:
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Automatisierte Debitorenprozesse zur Verbesserung des Cashflows.
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COBO (Collection-on-Behalf-Of): Zentralisierte Einzüge für bessere Nachverfolgung.
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Prävention eingehender Betrugsfälle.
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Automatische Verbuchung in ERP-Systemen.
3. Liquidity Management:
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Interne Kontoauszüge & Echtzeit-Transparenz.
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Forecasting auf Basis historischer Daten zur vorausschauenden Planung.
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Zentrales FX-Trading zur Steuerung von Währungsrisiken.
4. Intercompany Financing:
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Interne Darlehen mit transparenter Nachverfolgung.
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Automatische Zinsberechnung für verschiedene Laufzeiten.
5. FX Risk Management:
- FX Hedging: Absicherung gegen Wechselkursvolatilität.
- Interne Zinsabsicherung: Reduzierung der Zinsrisiken variabler Kredite.
Fazit: Alles, was Sie über Cash Pools und Inhouse-Banking wissen müssen
Der Einsatz von Cash Pools und einer Inhouse-Bank ist eine fundamentale Strategie für globale Cash-Kontrolle und Liquiditätstransparenz. Dieser Artikel hat gezeigt, warum Unternehmen diese Treasury-Werkzeuge nutzen, wie sie funktionieren und welche Herausforderungen sie mit sich bringen. Wenn Sie mehr über Nomentias Lösungen für zentrales Cash Management und die Vorteile von Cash Pooling erfahren möchten, können Sie sich hier direkt informieren.